Maaglive
Studienauftrag

Holzer Kobler Architekturen

Ein rechteckiger, fünfzig Meter hoher Turm und eine halb so hohe Gebäudescheibe auf einem gemeinsamen Sockel: Mit der bestehenden Tonhalle Maag und dem Gebäude K bilden die Neubauten ein Konglomerat mit einer ausgewogenen Balance von Neu und Alt. Die Scheibe nimmt Bezug auf die Regelbebauungen des Maaghofs und das neue Bürogebäude Welti Furrer, der Turm bezieht sich auf die 80 bis 126 Meter hohen Türme der Umgebung.

Wie auch das gegenüberliegende Gebäude ‹ Diagonal › erinnern die Bestandsbauten an die industrielle Vergangenheit des Areals. Anders als sie sind Turm, Scheibe und Tonhalle orthogonal angeordnet. Zusammen mit dem Prime Tower, seinen Annexbauten, dem Bürogebäude ‹ Platform › und den diagonal verlaufenden Bahngleisen formen beide Gebäudegruppen eine schlüssige städtebauliche Komposition. Die Scheibe schützt den Turm vor Lärm. Der öffentliche Durchgang der Lichtstrasse entkoppelt die Tonhalle vom bestehenden Gebäude K und stellt dieses frei. Die Vision des Neubaus ist ein offener Gebäudekomplex mit einem urbanen Nutzungsmix, ein Ort für Events und Veranstaltungen, aber auch ein Quartiertreffpunkt. Über einen Quartierplatz betritt man ein grosses Foyer, das die Ausstellungsbereiche, das Restaurant, die Läden und die Tonhalle miteinander verbindet. Das Foyer wird vertikal über eine Tribüne und eine offene Treppe mit einer Mediathek, einer Lounge, einer Galerie mit vorgelagerter Terrasse und einem Zugang zum Sportdeck auf dem Dach erweitert. Im Turm darüber sind Büros und Kleinwohnungen und in der Scheibe über Laubengänge erschlossene Mikroapartments angeordnet. Gemeinschaftlich genutzte Dach- und Terrassenflächen sowie das Sportdeck ergänzen die Aussenbereiche im Erdgeschoss.

Im Sockelbereich trägt Beton, in den Aufbauten Holz. Die Oberflächen aus Sichtbeton und Holz, feuerverzinkten Blechen, Metall- und Textilgeweben erzählen von der industriellen Nachbarschaft und der Nutzung. Die Geste des grossen gefassten Platzes zu Licht- und Zahnradstrasse verankert das Ensemble im Innern des Maag-Gefüges. Der runde, baumbestandene Platz fügt sich in die Freiraumprinzipien des Areals ein und schafft einen ruhigen Ort.

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Die Jury sagt

«Das Projekt hat in der Diskussion der Jury bezüglich der Nutzungsvision und der Balance von Alt und Neu wichtige Impulse geliefert. Das Aufteilen des Neubauvolumens, die Integration des Tonhallenbereichs und die damit verbundene städtebauliche Gesamtkonzeption wurden jedoch kontrovers diskutiert.»

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Architektur
Holzer Kobler Architekturen
Ankerstrasse 2
8004 Zürich
Tristan Kobler, Volker Mau, Filippo Berardi, Hagen Gill, Sina Ramsaier, Kalliope Sakellaropoulou

Landschaftsarchitektur
Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten Berlin GmbH
Am Tempelhofer Berg 6
10965 Berlin
Leonhard Grosch, Oliver Ferger, Floris Gerits

Bauingenieurwesen
Ferrari Gartmann AG
Bärenloch 11
7000 Chur
Patrick Gartmann

Bauphysik / Akustik
Lemon Consult
Sumatrastrasse 10
8006 Zürich
Julian Zanders

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