Lacaton & Vassal Architectes
Das Projekt ist eine Hommage an das Maag Areal und entspricht der allgemein akzeptierten Wertvorstellung der Nachhaltigkeit. Alt und Neu überlagern sich, um « die Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft zu verbinden », wie es im Jurybericht heisst. Über die bestehenden Maag-Hallen wird entlang der Maschinenstrasse ein viergeschossiger, schmaler Riegel gelegt. Quer dazu, entlang der Zahnradstrasse, steht eine 14-geschossige Scheibe, ebenfalls auf den alten Hallen.
Da auf der Fussgängerebene keine neuen Aussenräume entstehen, finden sich diese vor allem auf den Dächern der Hallen: ein üppiger Dachgarten auf der Tonhalle Maag sowie Gewächshäuser als ‹ urban gardening plaza › auf der Maag-Halle. Eine lange Fussgängerrampe entlang der Fassade von Maschinen- und Naphtastrasse macht die Dachgärten öffentlich zugänglich. Die Nutzungen in den bestehenden Bauten könnten mit einem intelligenten Betreiberkonzept beibehalten und weiterentwickelt werden. Die vorgeschlagenen Neubauten sind flexibel nutzbar. Sie werden durch die Hallen hindurch fundiert und bestehen zu einem grossen Teil aus vorgefertigten Elementen. Eine Wintergarten- Balkon- Schicht mit eigens entwickelten Sonnenschutz- und Wärmedämmvorhängen erfüllt sowohl klimatische Aufgaben als auch solche des Lärmschutzes. Die sanierte Tonhalle Maag könnte – ohne Holzbox – als Markthalle dienen. Die Maag-Halle kann für Kongresse, Seminare oder kulturelle Anlässe genutzt werden und mit Schiebeelementen oder Vorhängen unterteilt werden.
Da die Hallen teilweise ausserhalb der Baubereiche der Sonderbauvorschriften ‹ Maag-Areal Plus › liegen, sind sie stark baurechtswidrig. Deren Anpassung müsste eine zusätzliche Bewilligungshürde nehmen und würde weitere Risiken wie Verzögerungen oder Einsprachen mit sich bringen. Aus diesem Grund zog die Entwicklerin das Projekt nach der Überarbeitung nicht weiter in Erwägung.
«Es entsteht eine einmalige Verbindung von Alt- und Neubauteilen, die nutzungsmässig und architektonisch eine neue Einheit bilden. Diese Gleichwertigkeit von Alt und Neu bietet eine ausserordentliche Qualität.»
Architektur
Lacaton & Vassal Architectes
80, rue de Paris
93100 Montreuil
Anne Lacaton, Jean-Philippe Vassal, Julien Callot,
Francisco Latorre, Marcos Garcia Rojo, Tomas Rodriguez
Landschaftsarchitektur
Cyrille Marlin
2 rue du Pasteur Cadier
64000 Pau
Cyrille Marlin
Bauingenieurwesen
Dr. Deuring + Oehninger AG
Römerstrasse 21
8401 Winterthur
Bastian Leu, Simon Braun
Akustik
GUI JOURDAN
57 bis boulevard des Arceaux
34000 Montpellier
Gui Jourdan
Umweltingenieur
ATMOS LAB
35 Corbridge Cres
E2 9DS London
Olivier Dambron, Florencia Collo